Cannabis und Fahrerlaubnisentzug: Aktuelle Rechtslage und Konsequenzen für Autofahrer 2025
Neue Entwicklungen im Cannabisrecht und ihre Auswirkungen auf den Führerschein
Die jüngsten Änderungen im deutschen Cannabisrecht, insbesondere durch das Cannabisgesetz (KCanG) und die Anpassung der Fahrerlaubnisverordnung (FeV), haben weitreichende Folgen für Cannabiskonsumenten im Straßenverkehr. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf Autofahrer.
Kernpunkte der aktuellen Rechtslage zum Cannabis-Fahrerlaubnisentzug:
- Neue THC-Grenzwerte gelten seit dem 22. August 2024
- Cannabis wurde in der FeV dem Alkohol gleichgestellt
- Einmalige Verstöße führen nicht mehr automatisch zur MPU-Anordnung
Neue THC-Grenzwerte im Straßenverkehr
Seit dem 22. August 2024 gelten folgende Grenzwerte für THC im Straßenverkehr:
- 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum als neuer Grenzwert
- Bei Werten zwischen 1,0 und 3,5 ng/ml kann eine Ordnungswidrigkeit vorliegen
- Werte über 3,5 ng/ml führen zu einer Straftat
Wichtig: Für Fahranfänger in der Probezeit und unter 21 Jahren gilt weiterhin die Null-Toleranz-Grenze.
Änderungen in der Fahrerlaubnisverordnung (§13a FeV)
Die neue Regelung in §13a FeV stellt Cannabis dem Alkohol gleich:
- Ein einmaliger Verstoß mit THC reicht nicht mehr für eine MPU-Anordnung
- MPU nur noch bei wiederholten Verstößen oder Hinweisen auf Missbrauch/Abhängigkeit
- Bei Mischkonsum von Cannabis und Alkohol gelten strengere Regeln
Konsequenzen für Autofahrer
Trotz Lockerungen bleiben die Risiken für Cannabiskonsumenten im Straßenverkehr hoch:
- Auch gelegentlicher Konsum kann zur Fahrerlaubnisentziehung führen
- Nachweis von THC im Blut über dem Grenzwert begründet Zweifel an der Fahreignung
- Erhöhte Verkehrsgefährdung durch Drogenfahrten wird weiterhin streng geahndet
MPU nach Cannabiskonsum: Aktuelle Regelungen
Eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) kann angeordnet werden bei:
- Wiederholten Verstößen gegen die THC-Grenzwerte
- Hinweisen auf Cannabismissbrauch oder -abhängigkeit
- Mischkonsum von Cannabis und anderen berauschenden Mitteln
FAQ: Häufige Fragen zu Cannabis und Führerschein
Wie lange muss ich nach Cannabiskonsum warten, bevor ich fahren kann?
Es gibt keine pauschale Wartezeit. THC kann je nach Konsummenge und -häufigkeit noch Tage später nachweisbar sein. Orientieren Sie sich am Grenzwert von 3,5 ng/ml.
Kann ich meinen Führerschein zurückbekommen, wenn er wegen Cannabis entzogen wurde?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen. Eine erfolgreiche MPU und der Nachweis der Abstinenz sind oft erforderlich.
Welche Strafen drohen bei einer Fahrt unter Cannabiseinfluss?
Die Strafen reichen von Bußgeldern über Fahrverbote bis hin zum Führerscheinentzug und Freiheitsstrafen, abhängig vom THC-Wert und den Umständen.
Fazit und Handlungsempfehlungen
Trotz der Lockerungen im Cannabisrecht bleibt die strikte Trennung von Cannabiskonsum und Teilnahme am Straßenverkehr unerlässlich. Autofahrer sollten:
- Sich über die aktuellen THC-Grenzwerte informieren
- Bei medizinischem Cannabiskonsum stets ein ärztliches Rezept mitführen
- Im Zweifel auf das Führen eines Fahrzeugs verzichten
Für eine individuelle Beratung zu Ihrem Fall empfiehlt sich die Konsultation eines Fachanwalts für Verkehrsrecht. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit mir auf.